Sonate-Ballade Fis-Dur op. 27

Sonate-Ballade Fis-Dur Op.27

Eine Opusnummer vor dem vorhergehenden Zyklus befindet sich eine grossangelegte Klaviersonate. Passenderweise ergänzt sich die Thematik zu den Liedtexten hervorragend mit dem Titel Sonate-Ballade.

Nikolai Medtner verwendete das erzählerische Moment ebenso gerne in seinen Klavierstücken und Sonaten. Die vorliegende Sonate basiert auf einem Gedicht von Afanasy Fet, die Beschreibung der Versuchung Jesu in der Wüste. Medtner war ein sehr spiritueller Komponist, religiöse Motive tauchen häufig in seiner Musik auf. In den drei nahtlos aneinander gefügten Sätzen erleben wir die Transformation einer frühlingshaft strahlenden Melodie zum Schlusschoral mit grossem Glockengeläut. Der Schlüssel der Sonate liegt im kurzen zweiten Satz verborgen. Das finstere Thema der Introdzione wird kunstvoll von einem leuchtenden Choralmotiv weggedrängt. Im Finale taucht das teuflische Motiv nochmals als Fuge – in drei Anläufen – auf , wird aber von den positiven Elementen vertrieben. Der Schluss des Werkes leuchtet in einzigartigem Glanz.

Es ist nahezu ein Wunder, dass diese Sonate-Ballade nicht häufig gespielt wird. Es ist eines Feder hervorragendsten Werke der ganzen Epoche, pianistisch dankbar und von klanglich ausserordentlicher Schönheit. Ist es die abschreckende Tonart Fis-Dur, die dien Pianisten das Leben schwer macht!? In jedem Fall, das Werk ist Ton für Ton der Mühe wert.