So sende, Gott, dem deine Labe… op. 28/7

So sende, Gott, dem deine Labe… op. 28 / 7 
Text von Fjodor Ivanowitsch Tjuttschew

Ein Lied, das durch Russisch-Orthodoxen Gesang inspiriert ist. Ein grosser Choral mit orgelähnlicher Begleitung.

So sende, Gott, dem deine Labe, 
Der einsam, wenn der Sommer glüht, 
vor Gärten hin, am Bettelstabe
Entlang die staub’ge Strasse zieht; 

Der heimlich durch des Gartens Tore, 
Zu Blüten, die er nie gepflückt, 
Zu frischem Laub im Nebelflore
Vom Wegesrand hinüberblickt. 

Ach, nicht für ihn im gold’nen Glimmer
Der grünen Bäume frisches Laub, 
Ach, nicht für ihn im Nebelschimmer
Der Wasserkünste Silberstaub!

Umsonst bezaubert seine Blicke
Die Grotte dort in mattem Blau.
Da drüben kann ihn nicht erquicken
Der Rosen Duft, der Blätter Tau. 

So sende Gott, dem deine Labe, 
Der jemals auf dem Lebenspfad
Mit barem Haupt am Bettelstabe 
Durch Not und Leid zu wandern hat.