Johannes Brahms „Gesänge“ „Es tönt ein voller Harfenklang“ Es tönt ein voller Harfenklang, den Lieb und Sehnsucht schwellen, er dringt zum Herzen tief und bang und lässt das Auge quellen. O rinnet, Tränen, nur herab, o schlage Herz mit Bewen! Es sanken Lieb und Glück ins Grab, verloren ist das Leben! „Der Gärtner“ 1. Wohin ich geh‘ und schaue, in Feld und Wald und Thal, vom Berg hinab in die Aue: viel schöne hohe Fraue, grüss ich dich tausendmal. 2. In meinem Garten find‘ ich viel Blumen, schön und fein, viel Kränze wohl draus wind‘ ich und tausend Gedanken bind‘ ich und Grüsse mit darein. „Lied von Shakespeare“ Kommt herbei, kommt herbei, Tod! Und versenk in Cypressen den Leib. Lass mich frei, lass mich frei, Not! Mich erschlägt ein hoseliges Weib. Mit Rosmarin mein Leichenhemd, o bestellt es! Ob Lieb ans Herz mir tötlich kommt, Treu hält es, Treu hält es. Keine Blum, keine Blum, süss sei gestreut auf den schwärzlichen Sarg. Keine Seel, keine Seel grüss mein Gebein, wo die Erd es verbarg. Um Ach und Weh zu wenden ab, bergt alleine mich wo kein Treuer wall ans Grab und weine, und weine. „Der Gärtner“ 3. Ihr darf ich keinen reichen, sie ist zu hoch und schön, die müssen alle verbleichen, die Liebe nur ohne Gleichen bleibt ewig im Herzen stehen. 4. Ich schein wohl froher Dinge, und schaffe auf und ab, und ob das Herz zerspringe, ich grabe fort und singe und grab mir bald mein Grab. „Gesang aus Fingal“ Wein‘ an den Felsen der brausen Winde, weine, o Mädchen von Inistore! Beug über die Wogen dein schönes Haupt, lieblicher du als der Geist der Berge, wenn er um Mittag in einen Sonnenstrahl über das Schweigen von Morven fährt. Er ist gefallen, dein Jüngling darnieder, bleich sank er unter Cuthulins Schwert. Nimmer wird Mut deinen Liebling mehr reizen, das Blut von Königen zu vergiessen. Trenar, der liebliche Trenar starb, starb! O Mädchen von Inistore! Seine grauen Hunde heulen daheim; sie sehn seinen Geist vorüber ziehn. Sein Bogen hängt angespannt in der Halle, nichts, regt sich auf der Heide der Rehe. Wein‘ an den Felsen der brausen Winde, weine, o Mädchen von Inistore! Teilen mit:Facebook Beitrags-Navigation Antonio Salieri Das Lob der MusikCyrill Schürch