Der Gefangene op. 52/7

Der Gefangene op. 52 / 7
Text von Alexander Puschkin

Das dramatische Lied hebt an mit einer Erzählung und endet im hochvirtuosen Flug des Adlers. Es ist eine besonders schwierige Aufgabe für beide Partner, dem Drive vollen Lauf zu lassen und die vielen einkomponierten Details herauszuarbeiten. Für die kompetenten Musiker eine sehr lustvolle Aufgabe.

Ich sitze im Kerker im feuchten Verlies
Und mit mir der Adler, der jung zu mir stiess.
Mein Freund sträubt die Federn im dunklen Gelass
Und hackt seinen Schnabel in blutigen Frass.

Er nimmt ihn, er schleudert ihn fort und er sieht
Zum Fenster, als wenn er mein Sehnen erriet. 
Es ruft mich sein Auge, es ruft mich sein Schrei, 
Als möchte er mir sagen: „Komm flieg mit mir frei!

Frei sind wir geschaffen, mein Freund, es wird Zeit!
Dahin, wo die Wolke die Gipfel beschneit, 
Dahin, wo hell schimmert der Meeresstrich,
Dahin, wo nur streifen die Winde…und ich! …“